Schlagwort-Archive: Goecke

Zwischen Genie und Wahnsinn: Marco Goeckes „Nijinski“ als Hommage an den Tanz

Er ist bis heute eine Legende des Tanzes: Waslaw Nijinski: Die Zeitgenossen rühmten seine Grazie, bestaunten seine Sprungtechnik, bei der er den Sprung in der Luft anzuhalten schien, sie berauschten und empörten sich an der sexuellen Ausdruckskraft seiner Bewegungen; die Nachwelt feiert ihn als Erneuerer der Tanzkunst. Zusammen mit dem Ballettimpresario Sergej Diaghilew führte er das klassische Ballett über in den Tanz der Moderne. Und er verkörpert das tragische Schicksal eines Frühvollendeten mit dem Absturz in den Wahnsinn; die Hälfte seines Lebens, dreißig Jahre, verbrachte er in psychiatrischen Kliniken. John Neumeyer hat im Rückblick sein Leben nacherzählt, Maurice Bejart hat ihn als Clown der Götter auf die Bühne gebracht, jetzt hat Marco Goecke für die Gauthier Dance Company im Stuttgarter Theaterhaus eine Hommage für das Tanzgenie kreiert.

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Garazi Perez Oloriz, Foto: Regina Brocke

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Eine Einheit aus drei Kontrasten. Der Ballettabend Forsythe/Goecke/Scholz am Stuttgarter Ballett

Ballettdirektoren haben es nicht leicht heutzutage: Die Zeit abendfüllender Handlungsballette ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, vorbei. Wer einen neuen Ballettabend auf die Bühne bringen will, damit er den Namen „Premiere“ verdient, ist auf Fantasie angewiesen, muss sogar eine Art Quadratur des Kreises zustande bringen, muss Arbeiten aus dem Fundus sinnvoll mit Neuem kombinieren, ohne dass ihm der Vorwurf der Beliebigkeit gemacht werden kann. Das schaffte Reid Anderson in der Vergangenheit weitgehend, mit dem neuen „Premierenabend“ ist ihm ein kleines Wunderwerk gelungen, obwohl er nur ein völlig neues Stück zur Verfügung hatte und die beiden Ergänzungen des Abends bereits ein Vierteljahrhundert alt sind.

Siebte Sinfonie Chor.: Uwe Scholz Tänzer/dancers: Alicia Amatriain, Jason Reilly, Ensemble c. Stuttgarter Ballett

Siebte Sinfonie
Chor.: Uwe Scholz
Tänzer/dancers: Alicia Amatriain, Jason Reilly, Ensemble
c. Stuttgarter Ballett

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Vibrierende Körper. Der Choreograph Marco Goecke

Seit mindestens zehn Jahren zählt Marco Goecke zu den gefragtesten Choreographen. Allein in diesem Jahr hat der 43jährige aus Wuppertal Gebürtige bereits vier Arbeiten geschaffen – für die unterschiedlichsten Häuser: das Münchner Gärtnerplatztheater, das Nederlands Dans Theater, das Ballett am Rhein und das Stuttgarter Ballett, wo er seit zehn Jahren Hauschoreograph ist. Jetzt hat ihn die Fachzeitschrift „Tanz“ zum „Choreographen des Jahres“ gekürt. Er habe, so die Begründung, eine unverwechselbare Signatur, seine Arbeiten seien „surreal vibrierende Wunderwerke – der Zeit, des Raums, des Körpers“.

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                                                                                            Marco Goecke. Foto: Roman  Novitzky

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