Im 16. und 17. Jahrhundert war es für Künstler nördlich der Alpen ein Muss, nach Italien zu reisen und sich an der dortigen Kunst zu schulen. Was einem Dürer und Rubens die Mittelmeerwelt war, bedeutete für die Künstler im 19. Jahrhundert Frankreich, vor allem Paris. Hier holte man sich Inspirationen von den gerade herrschenden neuen Stilen – dem Impressionismus, dem Pointillismus -, vor allem aber von einzelnen Künstlerpersönlichkeiten wie Cézanne oder van Gogh. Diesem Drang konnte sich auch der 1878 geborene Bayer Albert Weisgerber nicht entziehen. Er ließ sich anregen, kopierte auch, und entwickelte daraus einen ganz eigenen Stil.
Der Maler und die drei Grazien, 1910