Ausgerechnet einer der größten Maler der Kunstgeschichte ebnete der Radierung den Weg in die Hochkunst, denn jahrhundertelang galt sie lediglich als Reproduziertechnik großer Gemälde, mithin also als Kunst eher zweiter Klasse. Rembrandt experimentierte und brachte in die eigentlich auf reine Strichgrafik beschränkte Technik geradezu malerische Qualitäten ein. Dennoch war es noch bis ins 20. Jahrhundert ungewöhnlich, dass sich ein Künstler ganz dieser Technik verschrieb. Felix Hollenberg, Jahrgang 1868, tat es und ging so hochverdient in die Kunstgeschichte ein. Eine Ausstellung im Kunstmuseum Albstadt ehrt ihn mit einer großen Retrospektive – mit gutem Grund, verfügt es doch über den größten Hollenbergbestand überhaupt.
Heide mit Birken, 1890, Ätzradierung. Kunstmuseum Albstadt, Felix Hollenberg-Archiv Foto: Lengerer,Albstadt