Während seiner Lehrjahre in Italien, dem Kunstland seiner Zeit, kopierte Peter Paul Rubens in sein Skizzenbuch einzelne Gliedmaßen von Figuren aus Meisterwerken seiner Lehrer. Zuhause fügte er diese dann in seine eigenen Gemälde ein, wobei die Übernahmen sich in perfekte Rubensgemälde verwandelten. Man hätte das mit dem neuen Begriff „Appropriation Art“ bezeichnen können, Aneignungskunst. Als Plagiat galt derlei damals nicht, eher als ehrfürchtige Verneigung vor den Meistern. Heute sind solche „Anleihen“ zu einem eigenen Trend in der zeitgenössischen Kunst geworden. Die Kunsthalle Tübingen zeigt das Comeback der großen alten Meister in der Kunst von heute.