Papier sei geduldig, heißt es, weil sich auf Papier mühelos so ziemlich alles leicht schreiben lässt. Es ist daher möglichst neutral in der Oberfläche – aber auch ein wenig langweilig, weil gleichförmig. Dass es ursprünglich mühsam geschöpft wurde, dass es rund dreitausend verschiedene Sorten gibt und von Künstlern heute immer häufiger als Grundmaterial für ihre Arbeit bevorzugt wird, gerät dabei in den Hintergrund. Eine Ausstellung im Museum Ritter in Waldenbuch gibt Anlass, das Material neu zu bewerten. Hier ist – fast – alles aus Papier.