Archiv für den Monat: Juli 2022

Realismus heute? Die Städtische Galerie Fähre in Bad Saulgau zeigt neue „Spielarten“

Am Maler Zeuxis rühmte man im antiken Athen, er habe Weintrauben so naturgetreu porträtieren können, dass Vögel herbeigeflogen kamen, um an ihnen zu picken. Diese Kunst der realistischen Malerei erlebte in der Neuzeit im 17. Jahrhundert in den Niederlanden einen Höhepunkt, als Maler Blumen, Früchte und tote Tiere perfekt auf ihren Silllebenbildern wiedergaben. Mit der Erfindung und Vollendung der Fotografie war jedoch in der Kunst die naturgetreue Wiedergabe als Endzweck obsolet geworden. Eine Ausstellung in der Galerie „Fähre“ in Bad Saulgau zeigt jetzt, dass sie auch im 21. Jahrhundert Künstler reizt, wenn auch nicht als Hauptziel ihrer Malerei.

Tibor Pogonyi, Reflexion. Foto: U. Schäfer-Zerbst

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Zwischen Komödie und Tragikomödie: Donizettis Don Pasquale in Hamburg und in Stuttgart

Als dicken aufgeblasenen Kerl zeigt ein zeitgenössischer Stich den Bariton Luigi Lablache in seiner Rolle als Don Pasquale bei der Uraufführung von Gaetano Donizettis gleichnamiger Oper 1843 – und damit ist auch schon der Stil vieler Inszenierungen und Gesangsdarstellungen angedeutet: Alter reicher Zausel heiratet junges hübsches Ding und wird betrogen – ein typisches Thema der Commedia dell’arte. Der reiche Alte ist auch Ausgangspunkt zweier jüngerer Inszenierungen an der Hamburgischen Staatsoper und der Oper Stuttgart – und doch könnten die beiden Inszenierungen unterschiedlicher kaum sein.

Ambrogio Maestri, Kartal Karagedik © Foto: Brinkhoff/Mögenburg

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