Archiv für den Monat: April 2021

Oper online – Axel Ranischs Inszenierung von Susannens Geheimnis von Ermanno Wolf-Ferrari an der Bayerischen Staatsoper

Viel an Handlung gibt Il Segreto di Susanna von Ermanno Wolf-Ferrari einem Regisseur nicht an die Hand: Graf Gil, seit kurzem mit der zehn Jahre jüngeren Susanna verheiratet, argwöhnt, sie habe einen Liebhaber. Grund für den Verdacht: Kommt er abends von der Arbeit nach Hause, riecht es nach Zigaretten, die weder er, noch, so vermutet er, Susanna raucht. Schließlich gesteht sie ihm, dass sie sich aus Langeweile dem Laster hingegeben habe. Er bereut den Verdacht und wird aus Sympathie auch zum Raucher. Mit dieser Minimalhandlung ist das eine Herausforderung für die Regie und nicht die einzige. Sie alle umschifft Axel Ranisch an der Bayerischen Staatsoper raffiniert.

Michael Nagy © Wilfried Hösl

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Glücklose Paare: Junge Choreographen am Stuttgarter Ballett

Dass viele Choreographen als Tänzer angefangen haben, ist verständlich, schließlich haben sie durch ihre tägliche Arbeit intensiven Zugang zu den Ausdrucksmöglichkeiten des Tanzes. Dass bei vielen Großen des modernen Balletts die Anfänge in Stuttgart liegen – ob es nun Jiří Kylián, John Neumeier, William Forsythe, Uwe Scholz, oder Marco Goecke sind, um nur einige wenige aus der großen Zahl zu nennen, ist freilich kein Zufall, denn in Stuttgart gibt die Noverre-Gesellschaft, die 1958 gegründet wurde, seit 1961 Tänzern Gelegenheit, selbst Choreographien zu kreieren und aufführen zu lassen. In diesem Jahr haben sieben TänzerInnen die Chance ergriffen, und weil die Aufführung coronabedingt nicht vor Publikum stattfinden kann, ist sie erstmals weltweit zu erleben, als Video on Demand: Junge Choreographen.

Jessica Fyfe: Peace Apart. Tänzer: Jessica Fyfe, Moacir de Oliveira © Stuttgarter Ballett

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Vom Titel her gedacht: Offenbachs Hoffmanns Erzählungen an der Zürcher Oper

Mit Happy Ends hatte Jacques Offenbach seine Probleme. Bei ihm will Orpheus sich gar nicht in die Unterwelt begeben, um seine Eurydike zurückzuholen, und ein glückliches Ende ist dem Paar auch nicht beschieden. Auch Ritter Blaubart geht nicht gerade harmonisch aus, und in seiner einzigen Oper Hoffmanns Erzählungen scheint das Böse zu siegen, so zumindest lässt das lediglich skizzierte Finale vermuten, Offenbach starb vor Vollendung des Werks. Regisseur Andreas Homoki sieht das in seiner Inszenierung am Züricher Opernhaus anders.

Omer Kobiljak, Saimir Pirgu, Andrei Skliarenko, Yannick Debus, Statistenverein am Opernhaus Zürich. Foto: Monika Rittershaus

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Getanzte Musik: Beethoven-Ballets am Stuttgarter Ballett

Mit seinen Geschöpfen des Prometheus schrieb Ludwig van Beethoven zwar ein abendfüllendes Ballett, und seine siebte Sinfonie war für Richard Wagner die „Apotheose des Tanzes“, dennoch findet sich Beethovens Musik selten auf der Ballettbühne, sieht man einmal von Uwe Scholz ab, der immerhin die ganze siebte Sinfonie in ein Ballett verwandelte. Dennoch konnte das Stuttgarter Ballett jetzt einen reinen Beethovenabend realisieren mit zwei Klassikern von Altmeister Hans van Manen und einer Uraufführung von Mauro Bigonzetti: Triple Bill – Beethoven Ballets.

Martí Fernández Paixà, Timoor Afshar, Clemens Fröhlich, Ciro Ernesto Mansilla, Rocio Aleman, Veronika Verterich, Agnes Su, Alicia Garcia Torronteras © Stuttgarter Ballett

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