Viel an Handlung gibt Il Segreto di Susanna von Ermanno Wolf-Ferrari einem Regisseur nicht an die Hand: Graf Gil, seit kurzem mit der zehn Jahre jüngeren Susanna verheiratet, argwöhnt, sie habe einen Liebhaber. Grund für den Verdacht: Kommt er abends von der Arbeit nach Hause, riecht es nach Zigaretten, die weder er, noch, so vermutet er, Susanna raucht. Schließlich gesteht sie ihm, dass sie sich aus Langeweile dem Laster hingegeben habe. Er bereut den Verdacht und wird aus Sympathie auch zum Raucher. Mit dieser Minimalhandlung ist das eine Herausforderung für die Regie und nicht die einzige. Sie alle umschifft Axel Ranisch an der Bayerischen Staatsoper raffiniert.
Michael Nagy © Wilfried Hösl