Sie ist vielleicht der Inbegriff der romantischen Oper: Carl Maria von Webers Freischütz, angesiedelt zwischen bürgerlicher Naivität der Jägerszene und archaischen Zaubermächten. Zugleich weist sie in ihrer grandiosen Verknüpfung aller musikalischen und szenischen Elemente voraus auf Wagners Gesamtkunstwerk und stellt Fragen nach Ratio und Übernatürlichem, verbindet Alltagshelligkeit mit Albtraumdunkel – für jeden Regisseur eine Herausforderung. An der Bayerischen Staatsoper hat Dmitri Tcherniakov nun auf jegliche Waldseligkeit und Jägerromantik verzichtet und die Handlung im Hier und Heute angesiedelt.
Pavel Černoch (Max), Golda Schultz (Agathe), Kyle Ketelsen (Kaspar), Ensemble und Chor der Bayerischen Staatsoper © Wilfried Hösl