Archiv für den Monat: Februar 2020

Einsam oder gemeinsam? Creations IV-VI am Stuttgarter Ballett

 

Douglas Lee und Louis Stiens sind dem Stuttgarter Ballettpublikum bestens bekannt. Beide sind beliebte Tänzer in der Compagnie und beide arbeiteten schon unter der Direktion von Reid Anderson als Choreographen für das Ballett. Jetzt hat der neue Direktor Tamas Detrich beide mit neuen Arbeiten beauftragt. Zum Trio ergänzt werden sie durch einen Star des Abends, der unter anderem das Ballett am Rhein zu internationalem Erfolg geführt hat und demnächst das Ballett der Wiener Staatsoper übernehmen wird. In Stuttgart ist Schläpfer ein Neuling, auch wenn er als junger Tänzer einmal kurz bei der Ballettdirektion angeklopft hatte.

Miriam Kacerova, Roman Novitzky © Stuttgarter Ballett

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Das Spätmittelalter im Heute begründet: Die neue Präsentation der religiösen Kunst der Sammlung Dursch in Rottweil

Rund 180 Werke sammelte der spätere Rottweiler Stadtpfarrer Johann Georg Martin Dursch in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Neben der Faszination durch die religiöse Ausdruckskraft der Skulpturen, Altarbilder und -aufsätze war es der Wunsch, diese Objekte, die durchweg aus aufgelösten Kirchen und Klöstern stammten, vor dem Ausverkauf oder der Vernichtung zu retten. Er stellte sie auch aus – als Kunst. Dem entsprach die Präsentation der Sammlung seit der Eröffnung des Dominikanermuseums in Rottweil 1992, die weitgehend kunsthistorisch ausgerichtet war. Doch das entspricht nicht dem Charakter dieser Objekte, denn zur Zeit ihrer Entstehung waren sie nicht als Kunst gedacht, sondern situativ und funktional in das Kirchenleben eingebunden. Dem versucht nun eine Neupräsentation Rechnung zu tragen.

 

Thronende Maria mit Kind, Neckarschwaben oder Oberrhein, um 1290 © Ralf Graner Photodesign, Rottweil

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Ein Fantast der Farbe: Der Maler Walter Ophey

Sie wollten zu neuen Ufern aufbrechen, die Künstler, die sich 1905 unter dem bezeichnenden Namen „Die Brücke“ zusammenschlossen. Sie begehrten gegen die Konventionen auf, wollten spontan malen. Akademische Kunst, wie sie noch weitgehend an den Kunstakademien gelehrt wurde, war ihnen ein Gräuel. Sie wollten nicht die Oberfläche, sie wollten ihr Inneres auf die Leinwand bringen mit kräftigen Farben und groben Formen. Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff waren Gründungsmitglieder, aber ihre Anliegen scheinen in der Luft gelegen zu haben. Künstler wie van Gogh und Cézanne prägten viele junge Künstler. Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen stellt nun mit Walter Ophey einen weniger bekannten Vertreter einer expressiv subjektiven Kunst vor, einen „rheinischen Expressionisten“.

Rathaus im Sauerland, um 1920 © Kunstpalast, Düsseldorf – ARTOTHEK

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Nachtschwarze Welten: Max Klinger und die Kunst der Radierung in der Galerie Stihl

Er zählte zu den Hauptvertretern des Symbolismus, der 1857 geborene Max Klinger. Kein Wunder, dass er Arnold Böcklin bewunderte, dem seine Bilder an geheimnisvoller Aura und Rätselhaftigkeit oft nicht nachstanden. Kunstfreunde versenkten sich oft eine halbe Stunde in ein einziges seiner Gemälde, um es zu enträtseln, und so unterschiedliche Künstler wie Käthe Kollwitz, Giorgio de Chirico und Edvard Munch bekannten, von ihm beeinflusst zu sein, wie einige Zitate in einer Ausstellung in der Waiblinger Galerie Stihl belegen, die sich Klingers druckgrafischen Bilderzyklen widmet.

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Mit der menschlichen Figur in die Moderne: Die neue Figuration an der Akademie in Karlsruhe

Es war verständlich, dass zumal in Deutschland nach 1945 Kunst für die meisten nur eine Zukunft in der Abstraktion finden könne, denn sie galt als Ausdruck von Freiheit, war vor allem unbelastet von der Malerei, die die Nazis zumal im Bereich der figürlichen Kunst propagierten. So war es nur konsequent, dass mit Willi Baumeister ein führender Vertreter der abstrakten Malerei zum Leiter der neu eröffneten Stuttgarter Akademie berufen wurde. Doch in einer Art Gegenströmung versammelten sich in Karlsruhe mit Erich Heckel, Wilhelm Schnarrenberger und Karl Hubbuch Vertreter einer gegenständlichen, gar figürlichen Malerei auf den Professorenposten. Eine Ausstellung in der Galerie Schlichtenmaier zeigt, dass das die Moderne keineswegs ausschloss, im Gegenteil.

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Eine Welt der Opfer – Mussorgskis Boris Godunow an der Oper Stuttgart

Bei Modest Mussorgskis Boris Godunow könnte man von einer Geschichte des Misstrauens der Oper gegenüber sprechen. Schon der Komponist ergänzte seine ursprüngliche Version durch einen ganzen Akt, vielleicht, weil er meinte, eine Oper ohne große Sopranpartie sei wenig theatertauglich. Später meinte Kollege Rimski-Korsakow die Partitur „verbessern“ zu müssen, was dann Dmitri Schostakowitsch noch einmal auf den Plan rief. Inzwischen scheint sich der „Ur-Boris“ wieder durchzusetzen mit seiner Konzentration auf die Titelfigur und das Volk, so auch jetzt an der Oper Stuttgart, die allerdings Sergej Newski beauftragte, einen Kommentar zu Mussorgski zu komponieren.

Staatsopernchor Stuttgart und Kinderchor der Staatsoper Stuttgart. Foto: Matthias Baus

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