Wer etwas zitiert, bedient sich einer Vorlage, er reiht sich ein in eine Tradition und eröffnet Assoziationshorizonte, denn der Inhalt des Zitats scheint stets hindurch und wird doch durch einen neuen Kontext, eine leichte Variation zu etwas völlig Neuem. Dieses Spiel zwischen Übernahme und zarter Andeutung kann man derzeit im Reutlinger Spendhaus verfolgen. Monika Nuber und Katrin Ströbel, zwei auf Druckgraphik spezialisierte Künstlerinnen aus Stuttgart, waren eingeladen, in der Reutlinger Kunstsammlung zu stöbern, die ihrerseits auf Druckgraphik, genauer, den Holzschnitt, spezialisiert ist. „Ping Pong“ hieß das Resultat vor einem Jahr – ein Dialog, denn die beiden Künstlerinnen beschränkten sich nicht darauf, eine subjektiv geprägte Auswahl aus der Sammlung zu präsentieren, sie stellten den älteren Werke ihre eigenen künstlerischen Antworten gegenüber.
Philipp Bauknecht. Alpabtrieb © Städtisches Kunstmuseum Reutlingen