Archiv für den Monat: November 2015

„Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter.“ Shakespeare und die Musik

Viel hat man Shakespeare angedichtet – kein Wunder, ist er doch die rätselhafteste Figur der Literaturgeschichte, so rätselhaft, dass man heute noch spekuliert, wer eigentlich hinter diesem Namen stecken könnte, denn allzu unglaubwürdig scheint die Tatsache, dass sich ein junger Mann aus der Provinz (aus Stratford) auf den Weg nach London macht, dort innerhalb weniger Jahre zum bedeutenden Theaterdichter avanciert – und möglicherweise zum Liebhaber hochadliger Damen –, dann diesem Theaterleben Adieu sagt und sich wieder nach Stratford zurückzieht. Seine Stücke verraten eine immense klassische Bildung, psychologisches Einfühlungsvermögen, dichterische Ausdruckskraft – und eine große Affinität zur Musik. Ein Kammerkonzert der Oper Stuttgart zeichnet nach, welche Auswirkungen Shakespeare auf die Musikgeschichte hatte.

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Titelseite der ersten Shakespeare-Gesamtausgabe von 1623

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Der Mensch im 20. Jahrhundert. Zum Schaffen des Bildhauers Roland Martin

Ein Handwerksbursche aus dem 19. Jahrhundert steht vor der Kreissparkasse Tuttlingen. Es ist eine Bronzefigur des Bildhauers Roland Martin. Mit offenem Mund steht er da und blickt verständnislos in die Höhe, und von dort blicken ihm von einer Brüstung aus Figuren unseres Jahrhunderts zu. Diese Kombination von Einzelfigur und Gruppenbild ist charakteristisch für die Figurenplastiken von Roland Martin. Eine Retrospektive in der Städtischen Galerie seines Heimatortes Tuttlingen zeigt jetzt fünf Jahrzehnte seines Schaffens, und das stand keineswegs nur im Dienst der Figur.

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Sitzende Josefine,1987. Sitzender auf Stuhl, 2001. Foto Horst W. Kurschat

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Ein Privathaus als Denkmal: Das Theodor Heuss Haus in Stuttgart

Es wäre nicht verwunderlich, wenn derzeit so mancher Freie Liberale in Erinnerung an eine Zeit, da die FDP in der politischen Landschaft der Bundesrepublik nicht selten Zünglein an der Waage war, eine Pilgerreise nach Stuttgart unternähme, in den Feuerbacher Weg 46. Dort steht der Alterswohnsitz, den Heuss 1959 bezog, nachdem er aus dem Amt des 1. deutschen Bundespräsidenten ausgeschieden war. Lange Zeit war ihm dort nicht beschieden, er starb in seinem Schlafzimmer vier Jahre danach. Es wurde nach seinem Tod Sitz des Theodor-Heuss-Archivs, war danach privat vermietet, bis es durch die Stiftung mit dem etwas umständlichen Namen Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus erworben und in ein Museum umgewandelt wurde. 2002 wurde es offiziell eröffnet.

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                                                © Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus. Foto: Bernd Eidenmüller: Theodor-Heuss-Haus, Stuttgart.

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Kunst entsteht im Kopf. Die Klasse Georg Winter in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen

Die Kunst von Georg Winter findet streng genommen im Kopf statt. Er entwirft Projekte, die im öffentlichen Raum ausgeführt werden können – und oft auch werden. Dass Winter seit 2007 an der Hochschule der Bildenden Künste Saar Plastik und Bildhauerei lehrt, wirkt fast paradox, denn seine Kunst ist temporär, flüchtig. Jetzt ist er mit seiner Studentenklasse Gast in der Städtischen Galerie in Schwenningen, und auch seine Studenten arbeiten in erster Linie mit Projekten. So stand im Vorfeld der Ausstellung denn auch eine Jury, die im Unterschied zu anderen Kunstkommissionen nicht fertige Werke zu begutachten hatte, sondern eben schriftlich beschriebene Projekte, von denen die besten realisiert werden sollten. Doch dabei blieb es nicht.

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                                                                                            Konstantin Felker, Zaun (Foto: Felker)

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